WIE SCHAFFEN HOTELIERS DEN WANDEL IM UNTERNEHMEN?

Renato Musch über die Neupositionierung von Hotels
(aus der Ausgabe 7 im Jahr 2019 des Magazins Hotelier)

Aufgrund des fortschreitenden Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft sind neue Arbeitsmodelle gefragt. Die klassische Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern wird aufgehoben, Quotenregelungen werden diskutiert, Lebens- und Arbeitswelten neu gestaltet. Hinzu kommen die anhaltenden Herausforderungen der Digitalisierung und eine allgemeine Verunsicherung.

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In diesem fragilen Umfeld müssen Unternehmensentscheidungen getroffen und Dienstleistungen weiterentwickelt werden. Von der Hotelführung werden schnelle Antworten erwartet, damit das eigene Haus langfristig erfolgreich bestehen kann. Die strategische Ausrichtung der Hotels rückt somit in den täglichen Fokus. Was ist zu tun? Wie kann ich konzeptionell meine Dienstleistungen verbessern? Welche Aspekte gilt es zu berücksichtigen bei der erfolgreichen Neupositionierung «meines Hauses»?

Wichtige Vorarbeiten

Der Startpunkt zur Umsetzung einer Neupositionierung muss in jedem Fall immer eine sorgfältige Analyse sein. Die erste Frage richtet sich nach «innen» an die Eigentümerschaft: Was will man mit dem Veränderungsprozess erreichen? Oft sind dazu zu wenig klare Vorstellungen vorhanden, und es fehlt an Messgrössen zur Orientierung. Auch der Einbezug der «Aussensicht», sprich der Zielgruppen, darf nicht vergessen werden.

Verbesserungen durch Neuauftritt

Die hauptsächlichen Ziele können also Prozessoptimierungen, eine höhere Kundenattraktivität oder eine bessere Qualität der Produkte sein. Auch finanzielle Optimierungen, Dienstleistungsinnova­tionen oder eine Steigerung der Erlebnisqualität, ein Imagegewinn oder das Vorantreiben der Digitalisierung im eigenen Betrieb sind mögliche Motive.

Mit welchen Techniken und Hilfsmitteln kann der Wandel in Angriff genommen werden?

Als Hilfsmittel unverzichtbar sind ein Businessplan, eine stringente Projektplanung und die saubere Konzeptpositionierung, die alle auf einer sorgfältigen Analyse und einem Benchmarking in der ersten Projektphase beruhen. Die grösste Herausforderung ist dabei der Wandel vom Alten zum Neuen: Es geht um eine Veränderung der Firmenkultur, ja um einen Paradigmenwechsel. Ganz wesentlich ist hier der Einbezug sämtlicher Mitarbeitenden, vom Kader bis zum Serviceangestellten und Koch, denn diese sind ja letztlich für die tägliche Umsetzung verantwortlich.

Wie lange dauert ein Projekt von der Evaluation bis zur Umsetzung?

Massgebend in zeitlicher Hinsicht sind die Organisationsform, deren Entscheidungsgeschwindigkeit und -kompetenz sowie die Grösse des Projekts: Welches sind die Auswirkungen auf die Firma, und welche Ressourcen stehen zur Verfügung?